In der Früh erreicht uns durch Jenny´s Papa die Nachricht der Terroranschläge in Frankreich.
Wir entschließen uns, einen MC-Donalds auzusuchen, um mit WLAN die Geschehnisse besser nachvollziehen zu können, Nachrichten zu lesen, mit unseren Familien zu komunizieren und unsere weitere Route zu planen.
Wir wollen über Triest und durch Slowenien nach Kroatien. Uns bangt aber schon ob der hohen Strafen für Wildcampen nach Gesprächen mit meinem Vater.
Aus zwei Gründen beschließen wir, die Landschaften in Slowenien mit seinen Nationalparks und das kroatische Landesinnere vorerst sausen zu lassen und dafür an der Küste entlang zu fahren:
- weil das Wetter immer besser wird, je näher wir der Küste kommen und Vincent Meer will!
- weil wir durch die gesetzliche Regelung in beiden Ländern dazu gezwungen werden, auf Campingplätzen zu nächtigen. In beiden Ländern zahlt man bei Verstößen horrende Strafen. Und was man so hört und liest, sind die mit dem Durchsetzen auch nicht zimperlich. Unsere Reisekasse gibt leider weder hohe Strafen, noch jeden Tag 20€ für den CP her. Wir versuchen im Moment mit 30€ am Tag hinzukommen. Da wir i. A. so getrieben sind und immer weiter ziehen, wird das vorerst wohl nix!
Wir fahren noch in der Dämmerung nach Triest, die wunderschöne Straße an der Küste entlang.
Triest gefällt uns auf Anhieb! Die vielen Leute auf der Straße, der Geruch nach Meer und der eindrucksvolle Hafen. Wir googeln nach Stellplätzen und Parkplätzen. Beides gestaltet sich schwierig, oft darf man nur zu bestimmten Uhrzeiten stehen oder aber die Parkplätze sind mit drehbarem Einfahrschutz geschützt, sodass nur Fahrzeuge unter 2,1 m durchfahren können. Die sind am Abend zwar offen, aber wer weiß wie lange?
Wir finden schließlich versteckt in den Beiträgen eines Internetforums eine Adresse, mit einem Wohnmobilstellplatz mit allem drum und dran ziemlich in Stadtnähe. Durch schmalste Sträßchen lotst uns unser Navi, weshalb Jenny kurz vor einer Herzattacke steht. Am Ende stehen wir vor einer Schranke eines Privatparkplatzes, ein Zugangscode, den wir nicht haben, gibt die Schranke frei.
Auf der Schranke selbst steht eine Telefonnummer, die man wählen soll, damit man den Code erhält. Nach 10-maligem vergebenem Anrufen nutzen wir die Chance, als ein Auto bei der Schranke 50m abwärts herausfährt (Es öffnen sich dabei alle Schranken und geben die Zufahrt frei) und brausen schnell auf den Parkplatz.
Hier finden wir dann auch einen Infozettel, dass das Übernachten hier 18€ (!!) auf dem menschenleeren Platz kosten würde, inkl. Ver- und Entsorgung. Das ist uns zu teuer, soviel kostet nichtmal der Campingplatz (CP) 7 km entfernt, und da ist dann Dusche und WLAN dabei!
Also beschließen wir gegen 17.30 Uhr zum CP zu fahren und dort zu nächtigen. 15€ die Nacht, ok, denken wir uns, da können wir dann heute Abend und morgen ganz gemütlich tagsüber in die Stadt gehen und fahren dann morgen gegen 18.00 weiter. Aber Pfiffkas! Auschecken ist immer bis 12.00 Uhr, wir würden also für 18 Stunden zahlen und müssten somit eigentlich für zwei Nächte bezahlen, um den Aufenthalt zu genießen.. Puh, 30€?
Ne, danke! Wir nächtigen daraufhin auf einem Parkplatz, auf welchem viele italienische Wohnmobile zum Überwintern stehen, da fallen wir nicht auf!
Beim Einparken übersehe ich einen Ast, unser Dachgepäckträger kriegt seine erste Beule ab, was mich sehr ärgert!
Sonst ist die Nacht ruhig, wir schlafen wie immer lang und fest!