Tag 156 – 09.04.2016 – Sibiu

Wir werden um 07:00 Uhr von Finn geweckt – er kotzt! Na super 🙂 Nachdem das beseitigt ist, fallen wir zurück ins Bett, auch Finn pennt bald wieder und sogar wir schaffen es nochmal, einzuschlafen. Gegen 10 weckt uns das unzählige ge-„määähe“ von zig Schafen! Alle um unseren Bus herum 🙂 Mich wundert es sehr, dass Finn nicht bellt, doch der bleibt ganz ruhig. Nach einer halben Stunde sind sie wieder weitergezogen, und wir genießen unseren Kaffee in der Sonne.

Gegen 13:00 Uhr brechen wir auf. Es geht zuerst eine unglaublich holperige Piste durch kleinste Dörfer, von wo uns die Leute zuwinken bis schließlich nach Sibiu (bzw. Hermannstadt). Hier herrscht ein komplett anderes Straßenbild! Keine Pferdewagen mehr, alles super sauber, neu und renoviert und viele blitzeblanke Autos. Die Stadt hat eine alte Stadtmauer und eine wunderschöne Altstadt!

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Sogar Dinosaurier gibt es hier noch!!!

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Wir haben Glück, und es ist heute sogar ein Fest zugange. Es wird ausgiebig getanzt, zu Musik, die für uns etwas befremdlich klingt! Sehr schnell und laut und mit einem ganz eigenem Rhytmus.

Danach geht es ins hiesige Shoppingcenter. Ich schreibe Blog, während Jenny durch die Läden zieht!

Tag 155 – 08.04.2016 – Fahren, fahren, fahren… einkaufen und ein schöner Platz im nirgendwo :-)

Da das Wetter immer noch grau und nass ist, fahren wir der Sonne entgegen! Es geht nach Schäßburg, hier soll es angeblich sehr schön sein. Als wir dort ankommen sind, sehen wir zwar ein nettes Städtchen, jedoch nichts, was uns zum bleiben einlädt. Wir kaufen noch kurz bei Kaufland ein, wo ich zum wiederholten Mal auf dieser Reise eine sehr unangenehme Erfahrung mache:
Als wir den Bus auf dem Parkplatz parken, sehe ich schon an der Hausecke vom Kaufland einige Sinti-und Roma Frauen im Schatten sitzen. Deren Kinder gehen auf dem Parkplatz an die Autos, aus welchen die Leute aussteigen und betteln um Geld. Dieses bringen sie, so sie welches ergattern können, zu den wartenden Eltern. Zu uns an den Bus kommt ein etwa 4 (!) – jähriges Mädchen. Es zerreißt mir das Herz, sie zu ignorieren, wie sie da quengelt und bettelt, in einer Sprache die ich nicht verstehe. Mir wird schlecht vor Wut und Zorn auf die Eltern, die ihr Kind arbeiten lassen, anstatt in die Schule oder den Kindergarten zu gehen. Ich weiß natürlich auch, dass diese Leute oft einen schweren Stand in der Gesellschaft haben…

Als wir den Bus einbruchsicher geräumt haben, kommt die ältere Schwester des Mädchens mit einer Familienpizza in der Hand zu ihr, sammelt die Geschwister noch ein und setzt sich zu den anderen an die Hauswand. Mittagspause.

Ich würde hier so gerne helfen, weiß jedoch nicht wie. Diese Menschen stecken in einem Teufelskreis, und wir werden hier nichts ausrichten können…

Mit schweren Gedanken fahren wir weiter in Richtung der nächsten Stadt, ich biege auf eine Landstraße ab, und ruck-zuck befinden wir uns mitten im nirgendwo! Rumänische kleine Dörfchen, so wie man sie aus dem Fernsehen kennt, wie bei uns vor 100 Jahren. Hier sehen wir Menschen, die uns winken und uns freundlich willkommen heißen. Hinter so einem kleinen Dorf, biege ich auf eine Piste ab und lande nach kurzer, holpriger Fahrt auf der Spitze eines kleine Hügels, mit Blick auf das Dorf. Hinter uns ein Wald; – an Feuerholz fürs Lagerfeuer heute abend, mangelt es uns nicht! Bevor es dunkel wird gehen wir noch mit Finn spazieren; weiter den Weg entlang, machen aber bald wieder kehrt. Der Weg endet bei einem Schafstall, von wo uns 7 große Schäferhunde laut bellend entgegenrennen! Also machen wir, dass wir zurück ins sichere zu Hause kommen, rennen mit Finn noch etwas und machen dann Lagerfeuer und beginnen mit dem Kochen.

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3 Autos fahren innerhalb kurzer Zeit vorbei als es bereits dämmert, alle machen große Augen, grüßen aber freundlich zurück. Ein Herr mittleren Alters in einem neuen roten Dacia bleibt auf dem Rückweg stehen, seine Frau bleibt auf dem Beifahrersitzt sitzen. Der Mann deutet mir zu seinem Kofferraum zu kommen. Mit seinen 5 Worten Englisch erklärt und zeigt er mit einen Block Schafskäse, sowie einen Batzen Quarkähnliches. Wir sollen probieren, er besteht richtig darauf, als wir bedeuten dass es sehr gut schmeckt, freut er sich riesig! Ich soll ein Messer und einen Teller bringen, schwupps! – haben wir 2 dicke Scheiben von beidem im Teller. Ich bedanke mich überschwänglich, sien Grinsen wird noch breiter und er verabschiedet sich.

Wir genießen den super leckeren Käse zum Abendessen und genießen auch noch die nächsten 3 Tage diesen leckeren Käse. Man kann ihn mit nichts vergleichen, was ich vorher einmal gegessen habe! Der Kram den man im Supermarkt kaufen kann, kommt hier nicht dran!

Satt und mit dickm Bauch schlafen wir ein 🙂

Tag 154 – 07.04.2016 – Wandern

Heute gehen wir einen sehr schönen Wandeweg! Finn hat viel Spaß dabei. Es geht zuerst immer bergauf einen Bachlauf entlang, bis sich der Wald lichtet und wir oben auf einem Kamm entlang gehen. Am Ende erreichen wir einen Aussichtspunkt, der einen grandiosen Blick über die ganze Region ermöglicht:

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Wir sind noch keineswegs geschafft, also folgen wir einem anderen Wanderweg, der diesen kreuzt und gelangen in den höhergelegenen Skiort Poiana Brasov. Hier machen wir Mittagspause, müssen uns nach Hause aber ganz schön sputen! Über den Bergen sind ganz dunkle Wolken aufgezogen. Als wir den Bus erreichen, regnet es auch schon.

Wir erholen uns ein bisschen und fahren spät nachmittags noch ein Stückchen weiter; wir nächtigen auf einem Schotterparkplatz am Straßenrand.

Tag 153 – 06.04.2016 Kronstadt/Brasov

Als ich aufwache, blinzelt die Sonne zum Fenster herein, direkt in mein Gesicht. Herrlich!!! Ich reiße die Hecktüren auf und döse so in der Sonne, als plötzlich ein Auto zu uns auf die Wiese fährt. Ein stinknormales, kleines Polizeiauto! „Oh nee!“ denke ich.. „Nicht jetzt in aller herrgottsfrüh..“ Beide Polizisten steigen aus, einer spricht sogar super verständliches Englisch. Die beiden sind offenbar nur sehr besorgt gewesen, ob der Inhalt des Busses den Bären zugefallen ist. Sie weisen uns darauf hin, sind richtig nett und schwärmen über Land, Wetter und wie schön Rumänien sei. Für den jüngeren von beiden ist es eine richtige Freude uns zu treffen, er schüttelt mir die Hand (alles, während ich noch halb nackt und schlaftrunken im Bett liege), verabschiedet sich 3x und wünscht uns noch einen schönen Aufenthalt – Na so kann das ruhig öfter sein! Aber in Zukunft erst, wenn ich eine Hose an habe 😉

Wir machen uns fertig und fahren weiter nach Brasov/Kronstadt. Sie existiert sein Kreuzzugzeiten und hat aufgrund der Ritter eines deutschen Ordens einen deutschen Namen. Die Stadt ist wunderschön! Wir verbringen fast den ganzen Tag hier.

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Erst am Abend suchen wir einen Schlafplatz. Wir fahren in ein an die Stadt angrenzendes Tal. Hier befindet sich ein Naherholungsgebiet, Forststraßen (mit Schranke), Grillplätze und ein kleiner Bach. Sehr idyllisch! Wir bleiben am Bach, genießen einen Kaffe bei Backgammon und machen danach einen ausführlichen Spaziergang mit Finn. Der findet endlich mal wieder einen Hund in seinem Alter zum spielen 🙂

Wir beschließen heute hier zu bleiben, und morgen einen von den vielen Wanderwegen hier zu beschreiten.

Tag 152 – 05.04.2016 – Bärenplatz

Heute verbringen wir den Vormittag mit bummeln und shoppen (Ich leiste mir eine neue Stirnlampe, die Petzl Tekka +; ein geniales Teil, wie sich später herausstellt! 😉 ) und Jenny wir beim CF glücklich 🙂

Mittags fahren wir dann raus aus Bukarest, ich will endlich Berge sehen, zuvor war alles nur noch flach, furchtbar! Bis es in die Berge geht dauert es allerdings etwas.

Von den beiden netten Jungs im Outdoorladen habe ich ein paar Tipps für Klettergebiete bekommen, wir hoffen darauf, hier tolle Schlafplätze zu finden! Doch der erste entpuppt sich als Flop, wir landen mitten in einem Nationalpark, wo auch noch Schnee liegt! Ne, hier bleiben wir nicht. Also geht es die Straße noch weiter, bis wir rechts auf Schotter abbiegen können. Bei der Einfahrt warnt uns wieder einmal ein mehrsprachiges Schild, dass es in dieser Gegend wilde Bären gibt, und wie man sich verhalten soll. 500 Meter weiter haben wir einen wunderschönen Pennplatz auf einer Almwiese, unter uns rauscht ein Bach und keine Spur von einem Bären.. Wir packen trotzdem alles in den Bus, sobald es dunkel ist, sicher ist sicher! Doch es bleibt alles ruhig heute nacht.

Tag 151 – 04.04.2016 – Bukarest

Heute geht es weiter nach Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens. Der Verkehr ist wahnsinn! Ich komme nicht dazu, Fotos zu machen. Wir finden mit viel Glück einen Platz mitten im Zentrum, direkt in der Nähe eines großen Kaufhauses. Hier verbringen wir die Nacht 🙂

Ansonsten haut uns die Stadt jetzt nicht vom Hocker. Es ist ein netter Park in der Nähe, die Mall ums Eck ist schon etwas in die Jahre gekommen und durch die Altstadt sind wir an einem Nachmittag durchspaziert.. Hier nerven uns vor allen Dingen „Anwerber“, die einen auf der Straße abpassen und unbedingt ein Restaurant schmackhaft machen wollen. Da dies dann alle 5 Meter so geht, haben wir bald die Schnauze voll.. So genießen wir den Park und sehen uns abend noch etwas in der Stadt um. Wir finden noch 2 Outdoorläden, da will ich morgen unbedingt noch hin, und Jenny will zum Carrefour, da es hier eine vegetarische Wurst gibt, die Schinkenwurst, bzw. Hartwurst sehr nahe kommt! Verdammt lecker!!

Ansonsten gibt es hier nix zu berichten und ich muss gestehen, ich hatte seltenst Anreize meine Kamera aus dem Rucksack zu holen! Vielleicht waren wir aber auch einfach blind, uns jedenfalls reicht das hier wahrscheinlich schon. Wir fahren morgen weiter Richtung Norden; – ich bin gespannt auf die Karparten! 🙂

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