Wir stehen früh auf und fahren Richtung Brescia. Wir wollen Sonne satt und nicht bis Mittag warten, bis sie sich mal bequemt, hinter den Bergen hervorzuschauen. Direkt am Südausläufer des See´s machen wir Rast an einem Platz, den ich von Motorradtouren schon kenne und frühstücken.
Danach geht es gemütlich weiter auf den Staatsstaßen Italiens, raus aus den Bergen.
Sobald wir die Berge hinter uns lassen, wird die Landschaft in unseren Augen häßlicher. Jeder Fleck ist landwirtschaftlich genutzt, wir sehen viele Hallen mit Kühen und Schweinen, die unter oft fragwürdigen Lebensbedingungen dort zu italienischer Salami heranwachsen.
In Brescia suchen wir einen Parkplatz sowie einen Supermarkt. Wir wollen einkaufen und etwas von der Stadt sehen. Leider hat aber jeder Parkplatz eine Durchfahrtshöhenbeschränkung von 2 Metern, sodass nur PKW´s einfahren können! Nach einer Stunde Suchen geben wir auf und fahren aus der Stadt heraus, mit neuem Ziel: Mantova. Hier will Jenny in ein Outlet, in dem es so besondere Hosen ziemlich günstig gibt.
Ca. 2 km vom Zentrum entfernt entdecken wir einen „Simpli-Market“, ein Kaufhaus mit Supermarkt im Erdgeschoss, das wohl schon bessere Tage erlebt hat und etwas heruntergekommen aussieht. Direkt dahinter Wohnblocks und Hochhäuser, die den selben Eindruck erwecken.
Den Bus stellen wir nahe des Eingangs ab, versperren alle Türen und sind für ca. 45 Minuten weg.
Als wir zum Auto zurückkehren, ist die Schiebetür offen!
Wir sind total entsetzt, in Panik ob unserer Wertsachen und meiner Kameraausrüstung sowie Laptop etc. aber – alles ist noch da!
10 Minuten lang kontrollieren wir genau, ob wirklich nichts fehlt. Direkt neben uns stehen zwei Arbeiter mit ihrem Auto, die gerade Mittag machen. Auf Nachfragen lässt sich mit etwas Englisch herausfinden, dass die Türe bereits aufstand, als sie neben uns parkten. Dies wäre 20 Minuten her gewesen.
Fassungslos, erschöpft und traurig, so schnell schon Opfer eines Einbruchs geworden zu sein und gleichzeitig glücklich und unendlich froh, dass nichts abhandengekommen ist, machen wir uns auf den Weg nach Mantova.
Auf dem Weg entschädigt der spektakuläre Sonnenuntergang etwas für die vorangegangenen Erlebnisse:
In Mantova kommen wir im Dunkeln an, merken, dass uns die Stadt gefällt und wir gerne mehr sehen möchten. Wir beraten ob der Lage mit unserem Bus, wie wir das am besten anstellen, um ohne Angst über einen erneuten Einbruch in Ruhe die Stadt besichtigen zu können.
Im Baumarkt werden für 45€ Schlösser, Ketten und Spanngurte gekauft, und der Bus so gut es geht gesichert.
In Mantova selbst finden wir dann am alten Hafen einen Parkplatz für Lau, der sogar noch mit Videokameras überwacht ist. Was sonst ein Graus und Eingriff in die Freiheitsrechte eines jeden einzelnen ist, gibt einem hier plötzlich ein willkommenes Sicherheitsgefühl. Dies weckt zwiespältige Emotionen in mir…
Als Jenny noch ein Gym direkt gegenüber des Parkplatzes entdeckt und dort morgen umsonst trainieren darf ist klar, hier verbringen wir die Nacht.
Tja, ihr beiden Abenteuer-Urlauber: dies ist das wahre Reise(er)leben!
So kann`s ruhig weitergehen … ich verfolge jede erlebte und geschriebene Zeile weiterhin mit größter Aufmerksamkeit… viel Spaß und wenig Ärger!
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Schön zu wissen dass du uns liest! Für uns bitte jetzt erstmal etwas weniger Abenteuer.
Schade das eure gemeinsame Reise schon am Anfang mit einem solch negativen Ereignis beginnt, auch mit Glück im Unglück. Für die Weiterfahrt wünsche ich euch viele gute Begegnungen und Erlebnisse.
Herzlich Grüße aus Rennertshofen!
Vielen lieben Dank für deine Anteilnahme und die guten Wünsche! Den ersten Schock haben wir nun ja schon überwunden! Herzliche Grüße zurück!