Tag 86 – 31.01.2016

Wir brechen früh auf nach Kalogria. Hier ist es seeeehr schön, viele natürliche Sanddünen und ein riesieger Wald. Leider alles voll mit „Camping-verboten“ Schildern, hier sogar mal auf deutscher Sprache! Überall außerdem Schilder, das hier nun ein tolles Naturschutzgebiet ist. Das ist uns dann doch etwas zu heiß, vor 3 Jahren kampierten wir hier noch problemlos. Es geht noch etwas auf einer Forststraße durch den Wald, aber dann ist bald klar – wir müssen weiter. Einen Platz finden wir dann in „Kilini„. Hier bekommen wir von einem sehr netten Mann Avokados aus seinem Garten geschenkt! Woah sind die lecker – mmmh 🙂

Tag 85 – 30.01.2016 – Wäsche

Heute ist Waschtag! Wahnsinn was sich in einem Monat wieder an Wäsche ansammel! 2 Motorradpacksäcke voll. Die habe ich schön fest auf dem Dach verschnürt. Zuvor bekommt Finn jedoch noch einen großen Spaziergang – er muss die Zeit das erste Mal länger alleine im Bus bleiben.
Tja was lässt sich von heute noch erzählen. Unsere Wäsche ist sauber, Finn war brav und wir beschließen morgen Patras schon wieder zu verlassen. Großstadt liegt uns im Moment nicht so!

Tag 84 – 29.01.2016 Patras

Heute soll es nach Patras gehen! Übers Internet haben wir erfahren, dass die Fährunternehmen streiken. Das stinkt uns etwas, da wir so die hohe Mautgebühr für die Europabrücke zahlen müssen! Die Zeit, in welcher wir uns vergewissern, dass die Fähren wirklich nicht verkehren, nutze ich um ein paar Fotos zu schießen.

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Dann geht es über die Brücke. Die Stadt Patras hat sich seit unserer Abreise vor 3 Jahren nicht gewandelt. Alles ist uns genauso in Erinnerung geblieben. Erste Anlaufstelle ist das „Backpacker´s“- Hostel der Stadt. Der Betreiber ist ein netter Mann, wir haben hier sehr günstig schon vor 3 Jahren übernachtet. Nun dürfen wir uns mit dem Dicken in seinen Garten stellen – und seine Duschen und WC benutzen. Zahlen sollen wir, was wir entbehren können. Sehr nett, oder!?

Wir entscheiden uns dagegen, die Stadt ausführlich zu besichtigen, da wir das dem kleinen Finn auch nicht antuen wollen. Wir merken auch schnell: Eine Stadt mit so einem (kleinen) Hund ist schon nochmal etwas anderes! Die wachsamen Augen haben nun noch mehr zu tun! So verbringen wir den ersten Tag mit dem durchlaufen der Fußgängerzone, mit dem Ausfindig machen eines Waschsalons und dem Verzehr einer richtigen Pizza!! Gott wie habe ich so eine vermisst!

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Platt und am Ende schlafen wir zufrieden ein. Mangels Zeit und ehrlichgesagt auch Lust wird es von Patras wenig Bilder geben! Mit so einem kleinen Kerl an der Leine ist das manchmal etwas stressig geworden.

Tag 82 – 27.01.2016 – Pelikane und ein schöner Platz vor Patras

Als wir in der Früh die Schotterstraße zurück in Richung Mesolongi fahren, sehen wir rechts im Wasser von uns auf einmal riesige Vögel. Pelikane! Wahnsinn, hier, in freier Natur! So schnell ich kann rüste ich meine Kamera mit dem Sigma 150-500 mm aus, um die Vögel nah genug ran zu bekommen, doch die sind misstrauisch und schwimmen stetig weg von uns. Bis ich soweit bin, gelingen mir nur noch ein paar Beweisfotos. Schade!

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Finn gefällt es bei uns offensichtlich sehr gut! Er macht es sich abwechselnd auf unseren beiden Plätzen gemütlich:

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In Mesonlongi machen wir einen großen Spaziergang und erkunden die Stadt mit Finn gemeinsam. Er stellt sich hier wirklich super an, ist jedoch ganz schön aufgeregt und oft auch mal verängstigt.
Nach dem Stadtbummel geht es auf der Hauptstraße weiter in Richtung Patras. Wir befürchten schon, keinen ruhigen Platz vor der Europabrücke mehr zu finden, als doch noch eine Abzweigung ans Meer hinunter geht. Und hier haben wir einen richtig schönen Platz gefunden! Mit einem großen Felsen, welcher von uns noch erklommen wird, um diese Bilder zu ermöglichen:

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Tag 81 – 26.01.2016

Wir fahren heute wieder ein ganzes Stück – bis nach Mesolongi. Wir kommen allerdings erst spätnachmittags an, weshalb wir den Stadtbummel auf morgen verschieben. Auf der Suche nach einem Schlafplatz biegen wir auf ein aufgeschüttetes Schottersträßchen, das an einer so künstlich geschaffenen Lagune entlangführt. Hier entdecke ich zwischen dem Schilf im Vorbeifahren etwas, was mich sehr schockiert.. Ein richtiger „Slum„, also notdürftig zusammengezimmerte Hütten aus Ziegeln, Wellblech und Holz, viele viele Teppiche und Wäsche. Das alles ohne fließend Wasser, sowie mit vielen wilden Hunden die hier mit kleinen Kindern im Dreck und Müll spielen.. Vermutlich eine Siedlung von Sinti & Roma. Von diesen sehen wir hier auch viele im Ort beim betteln oder mit alten LKW´s herumfahren und Altmetall sammeln.
Dass diese hier unter so widrigen Lebensumständen über die runden kommen müssen macht uns doch etwas betroffen.. vor allem im doch so tollen Europa!

Wir finden einen kleinen Platz, der für heute als Schlafplatz ausreicht und genießen noch die letzten Sonnenstrahlen. Etwas wundern wir uns über Warnschilder auf griechisch, auf denen Pelikane abgebildet sind. Doch dazu morgen mehr 😉

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Tag 80 – 25.01.2016

Wir verlassen heute schon wieder Lefkas – schlicht und einfach weil es uns wieder weiter treibt, und weil der ganze Osten der Insel seeeeeeeeehr zugebaut ist! Die Hauptstraße geht eigentlich hauptsächlich an der Küste entlang, ab und zu noch ein paar Dörfchen im Winterschlaf… das lassen wir aus!

Auf dem Festland fahren wir die Kleinststraße immer am Meer entlang.
Hier gibt es mal wieder eine Burgruine zu entdecken!

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Danach geht es auch schon weiter zum nächsten Übernachtungsplatz kurz vor dem Örtchen „Paleros

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Tag 79 – 24.01.2016

Wir fahren vom Kap Lefkas wieder nordwärts.
Kurz wäge ich mich nach Afrika versetzt – ein Wasserloch, umgeben von roter Erde,- wie aus Dokumentarfilmen aus dem Fernsehen, zieht links neben uns vorbei!

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Finn ist das Autofahren immer besser gewöhnt, darf aber bei „Mami“ auf dem Schoß sitzen 😉

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Wir erreichen Vassiliki, was im Winter jedoch auch sehr verschlafen ist. Deshalb lassen wir den Stadtbummel sausen, verschwinden lieber an einen kleinen einsamen Strand etwas weiter nordöstlich. Hier waren wir auch mit dem Motorrad schonmal 😉

Tag 78 – 23.01.2016

Wir haben gestern noch beschlossen, heute weiterzufahren. Der Platz ist zwar wunderschön und einsam, aber spätestens morgen müssen wir eh Wasser holen, und wir waren jetzt so lange an einem Platz (in Igoumenitsa), wir wollen Action und Abwechslung 🙂
Also geht es weiter..
Die Straßen hier sind ein Traum! Wie gerne würde ich mit dem Motorrad die kleinen Serpentinen entlangheizen… Aber das steht leider zu Hause in der Garage… und die Gashand hier zuckt!

Als wir bei Dragano abbiegen, um eine Straße zum Strand hinunter zu nehmen, müssen wir nach zwei Kehren überraschend wenden! Die Straße ist gesperrt, bzw. schlicht und einfach nicht passierbar! Sie ist wohl auch ein Opfer des Erdbebens geworden! Wahnsinnig beeindruckend was die Kräfte der Natur so anrichten können.. Ich glaube jedoch die Bilder geben den Zustand wie in Echt nicht wirklich wieder..

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Ihr werdet lachen, aber selbiges passiert uns heute noch 2x! Immer wieder sind die Nebenstraßen gesperrt, sodass wir doch heute schon die „Hauptstraße“ zum „Cap Lefkas“ nehmen. Das ist der südlichste Zipfel der Insel, und außer einem Leuchtturm und einem Kloster, ein paar Kilometer entfernt, gibt´s hier nix, nur Steilküste und Wildnis!
Nach dem auf das Mittagessen folgenden Nachmittagsschläfchen in der Sonne (im T-Shirt :-P) sehen wir uns dann auf dem Plateau des Leuchtturms um. Man kann hier tatsächlich bis ans südlichste Ende der Insel wandern! Sogar Finn hält tapfer mit, und am Ende entlohnt uns eine Wahnsinns-Aussicht!!

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Tag 76 – 21.01.2016 – Erdbebenstrand

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Nach einem ausgiebigen Stadtbummel am Vormittag, fahren wir mittags los in Richtung „Kalamitsi“. Das ist ein kleines Dorf im Westen von Lefkas, wo eine Bucht liegt, in welcher man wild stehen kann. Hier war ich als Kind mit Eltern und VW-Bus schon einmal, nur dass wir hier damals ein Erdbeben erlebten! Die Straße wurde dabei zugeschüttet, sodass wir einige Zeit von der Außenwelt abgeschnitten waren!
Klar, dass ich diesen Ort nochmals wieder sehen möchte, oder?!

Auf dem Weg dorthin machen wir noch 2x Rast. Sieht das Wasser nicht herrlich aus?!

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Auch hier liegt überall Geröll auf den Straßen.

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Es ist gar nicht schwer, den Platz wiederzufinden, nur die Straße ist seeeehr abenteuerlich! Wilde Serpentinen durch einen Olivenhain, die Straße gerade so breit wie der Bus, und steil bergab ohne Ende! Jenny hat bald die ersten Schweißausbrüche! Dazu kommt noch, dass man überall Spuren eines neuen Erdbebens sieht! Viel Geröll und Abbrüche neben und auf den Straßen!
Als wir unten auf Meereshöhe angekommen, sind, ist jedoch klar, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben! Ich erkenne viele markante Stellen wieder, entdecke Risse in der Straße und sogar unseren damaligen Schlafplatz! Wir fahren die Straße diesmal ganz ans Ende und parken direkt auf ihr. 2m weiter führt ein Schotterweg hinunter direkt ans Meer.

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Schön hier, jedoch auch einsam und abgeschieden! Hier herrscht „Natur-pur“! 🙂
Genau das richtige, um sich im Urlaub vom Arbeitsstress zu erholen, für uns aber wahrscheinlich auf Dauer zu langweilig 😉 Aber mal sehen, für ein, zwei, Tage..!

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Tag 75 – 20.01.2016 – Lefkas

Wir fahren vormittags los, und erreichen schon nach einer Stunde Fahrt den Tunnel der von Preveza nach Lefkada führt. Wir entscheiden uns dafür, die Maut zu bezahlen, da wir uns so einen riesen Umweg sparen. 5€ dafür sind auch gerade noch so in Ordnung.
Bald darauf sehen wir links der Straße eine Burgruine. Boah! – die muss ich sehen! Wir parken und besichtigen sie bis nachmittags. Finn ist natürlich auch mit dabei, und bis auf dass er etwas verängstigt und vorsichtig ist, macht er seine Sache ganz gut!

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Zum Schluss hin ist er jedoch völlig fertig, sodass wir ihn tragen müssen – er ist halt doch noch ein Baby 😉

Am Nachmittag sehen wir uns noch kurz die Stadt Lefkas an, entscheiden uns aber dafür den ausführlichen Bummel auf morgen zu verschieben.
Also suchen wir einen Schlafplatz, dort wo wir früher immer schon standen, ist leider alles gesperrt und mit Kies aufgeschüttet worden! Also gibt es heute nur einen „Notschlafplatz„, und wir fahren morgen weiter!

 

 

Tag 74 – 19.01.2016 – Aufbruch aus Igoumenitsa!

Wir brechen endlich auf! Wir verlassen den Platz, der für fast die letzten 4 Wochen unser zu Hause war! Es fühlt sich wie ein großer Schritt an, – aber richtig.

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Doch zunächst steht Verwaltungsmist auf dem Plan. Heute soll ich vom Bürgermeister der Stadt Igoumenitsa einen Schrieb erhalten, auf welchen hin mir der Tierarzt den Europäischen Pass für Finn ausstellen darf.
Also parken wir am Hafen, wo Jenny sich um den kleinen kümmert, während ich mich aufs Radel schwinge und zum Rathaus strample. Ich bin etwas zu früh, macht aber nix, der BG hat schon Zeit für mich.
Ich darf Platz nehmen, er tut sehr wichtig und geschäftig. In sehr gutem Deutsch werden alle erdenklichen Personalien abgefragt, die er nach dem 1-Fingersystem in den Computer eingibt… Eine halbe Stunde später habe ich 2 Dokumente in 2-facher Ausführung auf griechisch (und damit für mich hyroglyphisch) unterschrieben und nach etwas Smalltalk in perfektem Deutsch kann ich gehen.
Den Inhalt der Papiere werde ich wohl nie erfahren, aber auch egal, hauptsache wir bekommen den Pass für Finn!

Schnell düse ich zum Tierarzt. Bei dem in der Praxis ist nix los, ich werde sehr herzlich empfangen, wir kennen uns ja jetzt bereits auch ausführlich 🙂
Er überprüft die Papiere, berichtigt kleine Fehler und klärt mich auf, was ich da eigentlich unterschrieben habe. Alle wilden Hunde sind sozusagen in der „Obhut“ des Bürgermeisters. In den Papieren adoptiere ich einen davon (mit genauer Beschreibung) von ihm, was mit allerhand Auflagen abgesegnet wird. Das er sich um die Einhaltung derer bei den wilden Hunden einen Dreck schert, ist die andere Sache! – Sei´s drum, eine halbe Stunde später halte ich den Pass in meinen Händen und für uns geht die Reise zu dritt weiter!

Wir wollen heute noch an einen Platz, den wir damals schon mit dem Motorrad besucht haben. Und nach 2 Stunden fahrt, die der Kleine mit bravour meistert, erreichen wir tatsächlich den „Ammoudia“-Beach! Es ist alles verlassen, einsam und leer, mit dem Trubel, der hier im August herrscht, überhaupt nicht zu vergleichen!

 

So suchen wir einen Platz mit dem Bus auf. Hier bleiben wir aber sicher nicht lange! Eine Nacht, und morgen geht´s weiter!

Tag 68 – 13.01.2016 – Tierarztbesuch und neue Bekanntschaften!

Heute sind wir extra mit Wecker schon um sieben Uhr aufgestanden, um ganz früh mit unserem Findelkind beim Tierarzt zu sein. Wir haben ganz langsam ausgetestet, wie der kleine das Busfahren verträgt – und es stellt sich schnell raus, er ist völlig cool damit! Das hat uns dann doch sehr überrascht! So stehen wir also um 08:00 Uhr schon vorm Tierarzt – und sehen, dieser hat zu! Jeden Tag geöffnet von 10:30 bis 14:30, einmal bis 16:30! Na das ist ja mal ein Leben, solche Arbeitszeiten hätte ich auch gern!
Also fahren wir mit dem Kleinen wieder zurück auf einen Kiesplatz wo er ein bisschen Auslauf hat und seine Geschäfte verrichten kann. Ohne Leine gestaltet sich das allerdings ganz schön schwierig!! Nachdem wir Gottseidank den Österreicher, der hier immer überwintert und sich liebevoll über die wilden Hunde kümmert, treffen, müssen wir uns gleich mit ihm unterhalten! Der Mann ist penssionierter Fernfahrer und schon in Bagdad und weiß Gott wo unterwegs gewesen. Er hält es zu Hause bei seiner Frau, die noch arbeiten muss, vor Fernweh nicht aus und ist somit von November bis April mit seinem Mercedes Vito und Wohnanhänger an der griechischen Westküste unterwegs. Hier schläft er jeden Tag woanders, füttert und kümmert sich um die wilden Hunde. Da er selbst 3 Hunde zu Hause hat und sich auch schon mehrere Jahre um die griechischen Vierbeiner kümmert, ist er sehr erfahren.

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Wir zeigen ihm den kleinen Racker, worauf dieser nur positiv spricht und meint, dass der Tierarztbesuch sicher notwendig ist, sich die Sache mit dem Baby (von gestern) ja nun auch erledigt hat! 😀
Also brechen wir nach einer längeren Unterhaltung, in welcher er uns eher noch bestärkt, den Kleinen zu behalten, erneut zum Tierarzt auf. Gegen 10:50 Uhr öffnet dieser seine Praxis und nachdem wir noch eine halbe Stunde warten müssen, kommen wir endlich dran.
Der Tierarzt ist super nett, nicht sehr viel älter als wir, spricht super Englisch und nimmt sich über eine Stunde Zeit für uns! Er erklärt uns von dem Problem mit den wilden Hunden hier, will gleichzeitig auch ganz genau wissen, was wir nun mit ihm vorhaben..
Der Hund, wir haben ihn inzwischen „Finn“ getauft, ist also nun 3 Monate alt und wird wohl eher mal ein großer Hund werden.
Abgesehen von Würmern und Flöhen ist er in guter Verfassung und überraschend kräftig und gesund.
Wir erklären ihm unsere Situation, dass wir nicht so recht wissen ob und wie und was… Gemeinsam überlegen wir uns unsere Optionen:

– hier wieder aussetzen – kommt auf keinen Fall in Frage!
– mit uns mit auf die Reise nehmen – Würde ich sehr gerne machen, vieles spricht für uns aber auch dagegen! Der Platzbedarf, die Verantwortung für ein Tier und dass man „gebunden“ ist.
– Vermittlung nach Deutschland – schwierig wegen Impfen, Heimflug bzw. Flugbegleitung und Unterbringung.. der Hund muss dann 21 Tage nach dem Impfen noch in Griechenland bleiben.
– Vermittlung hier in Griechenland –  auch sauschwer, da jeder der hier nen Hund will sich einfach einen von der Straße nimmt und außerdem hat ein Tierleben hier keinen großen Wert!

Tja nun mal sehen.. so verbringt Jenny die Zeit nun vorm Handy und mobilisiert wahre Massen, während Finn eine Wurmtablette und Flohmittel bekommt und wir für Leine, Geschirr und die Behandlung insgesamt 26€ zahlen. Wahnsinn, da hätten wir mit mehr gerechnet!
Nun müssen wir also Hundefutter besorgen.. Wir parken bei Lidl, da wir dann gleich noch einen Großeinkauf machen. Als ich auf den Parkplatz biege, sehe ich gleich einen Mercedes 310 D mit Niesmann&Bischoff – Aufbau, mit wahnsinnig fetten Reifen und hoher Bodenfreiheit! Und: deutschem Kennzeichen! Wir machen den Kleinen im Führerhaus soweit fertig, dass er für den Einkauf kurz alleine bleiben kann und als wir los wollen, fährt der Mercedes mit heruntergelassener Scheibe an uns vorbei und wir werden freundlich begrüßt! Nach einem kurzen Plausch wird nochmal geparkt und wir stellen uns vor, wir halten eine Stunde Plausch am Lidl Parkplatz! Der Mercedes gehört Tobi und Lara aus Wuppertal, die jetzt auf dem Rückweg ihrer 1-Jahres-Reise sind, die sie sich während ihrer Elternzeit ermöglicht haben – Sie reisen also mit einem 1-jährigen, – Theo 🙂
Die beiden haben den Iran, Georgien, Aserbaidschan und noch viel mehr bereist und das alles mit Kind! Wir sind natürlich begeistert, hier Info´s aus erster Hand zu bekommen. Leider wollen die 3 aber mit der Fähre nach Deutschland zurück. So verabschieden wir uns also!

Nach unserem Einkauf fahren wir wieder zurück an unseren alten Platz, hier kennen wir uns aus und können per WLAN und Internet recherchieren und vielleicht eine nette Familie für Finn finden. Als wir abbiegen, sehen wir den Mercedes wieder und hupen nochmal.
Wir sind vielleicht gerade eine Stunde am Platz, als plötzlich Tobi, Lara und Theo wieder auftauchen und sich neben uns stellen. Ihre Fähre geht erst morgen Nacht, sodass wir den Nachmittag und den ganzen nächsten Tag ausgiebig nutzen um uns auszutauschen. Wir merken auch schnell, wie schön es ist, sich mal mit „Gleichgesinnten“ zu unterhalten. Eine wahre Bereicherung für uns!!!!
So vergehen Nachmittag und Abend seeeeehr sehr schnell und wir fallen als frisch gebackene Hundeeltern platt und voller Sorge; gleichzeitig aber auch glücklich und zufrieden ins Bett.

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Tag 67 – 12.01.2016 – Zufall oder Schicksal?

Also heute ist uns was passiert, das glaubt ihr nicht!! Da es hier seit 3 Tagen mal wieder schlechtes Wetter hat und stürmt, waren wir heute nur zum Abspülen aus dem Bus. Danach haben wir uns wieder ins Bett gekuschelt und „Two and a Half Men“ geguckt.
Gegen 13:00 Uhr hupt es auf einmal wie wild vorm Bus!
Wie von der Tarantel gestochen springen wir auf, beide in „Wohlfühl„-Schlabbersachen und springen zur Schiebetür. Die nette Frau, die uns die Kiste Orangen letztes Mal gebracht hat ist wieder mit ihrem Mercedes da. Dahinter steht diesmal jedoch ein weiteres Auto, ein großer Pickup, in dem ein Mann sitzt. Die Frau bedeutet mir, zu dessen Beifahrertür zu kommen, und ich völlig perplex steuere hinter ihr her, vom starken Wind in meinen Schlafsachen gebeutelt. Sie deutet auf den Beifahrersitz, wo eine Riesenpappkiste gefüllt mit Dosen und Einkaufstüten darauf steht. Als ich abwehrend die Hände hebe und unter „no – Nein!“  vehement protestieren will, drückt sie mir die Kiste einfach in die Hand! Ich stelle sie vor den Bus, als sie schon hinter uns her ist mit 4 Plastiktüten in der Hand. Als Jenny diese ihr abnehmen will, fragt sie „Baby? – ölkdsökilaksdn (griechisch :-)) …- Baby?“ und deutet auf sie. Obwohl Jenny kein bisschen danach aussieht und ebenfalls protestiert, lässt sie sich die Tüten nicht abnehmen und besteht darauf sie selbst in den Buseingang zu stellen. Wir kommen kaum dazu uns zu bedanken, so schnell ist sie wieder in ihr Auto gestiegen. Ich renne ihr hinterher und bedanke mich auf Griechisch, sowie auch bei dem Mann im Auto dahinter. Dieser steigt nun aus und reicht mir die Hand. Englisch oder Deutsch sprechen beide nicht, und im nächsten Augenblick sind sie auch schon abgedampft. Woah!  Uns beiden stehen immer weiter die Kinnladen offen, als wir die Tüten auspacken und die Sachen begutachten! Das ist ein Einkauf von mindestens 50 €!!! Alles neue Sachen, noch ewig haltbar. Wir sind nun also Besitzer von:

  • 30x Konservendosen Kondensmilch
  • 15 Packen Nudeln
  • 5 kg Mehl
  • 3 kg Zucker
  • Kekse ohne Ende,
  • 10 Dosen Dosenfleisch
  • 10 Packen Fruchtsäfte
  • 3 Plastiktüten voll Bohnen

Sprachlos und um ehrlich zu sein, auch etwas beschämt, versuchen wir die ganzen Sachen im Bus zu verstauen. Wir fragen uns andauernd, was wir auf diese Leute für einen Eindruck machen müssen, das es sie zu so einer Handlung bewegt?!
Kaum haben wir mit dem verräumen angefangen, – der nächste Schock! Jenny schreit auf einmal „Ja wer bist du denn!“ und ich endecke ein kleines weißes Fellknäuel, das sich ins Gebüsch kauert, zittert vom kalten Wind und ganz verängstigt ist. Ohje.. auch das noch. Wir sehen uns kurz um, ob etwa eine Mutter oder Geschwister von dem kleinen Welpen hier unterwegs sind, aber Fehlanzeige. Die ganzen wilden Hunde der Gegend haben bei dem Mistwetter alle irgendwo Schutz gesucht. Es ist schnell klar, der wurde frisch hier ausgesetzt. Bei dem Wetter überlebt der hier auf keinen Fall alleine lange, sodass wir den Burschen erstmal mit in den Bus ins Führerhaus bringen und ihm dort einen kuschligen Platz machen.

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Ist der nicht knuffig!?!?! Es hat keine 10 Minuten gedauert, da ist er umgeplumst und hat geschlafen wie ein Baby!
Morgen geht´s zum Tierarzt und dann sehen wir weiter..

Auf den ganzen Schock haben wir nun erstmal etwas Ruhe gebraucht. Aber nun haben wir uns auch ein paar Gedanken gemacht. Entweder die netten Menschen hielten uns wirklich für so arm, weil wir vor 3 Tagen hier noch Wäsche gewaschen und in dem Wind aufgehängt haben, oder aber, was uns angesichts der zeitnahen Folge der Zufälle viel plausibler erscheint: Die Leute haben den Hund direkt hinter unserem Bus ausgesetzt und den Einkauf als „Entschädigung“ oder Ablenkung dagelassen. Dann könnte das „Baby“ auch auf den kleinen und nicht auf uns bezogen gewesen sein, also quasi als Frage, ob wir ihn gefunden hätten… Fragen über Fragen und wir werden es nicht rauskriegen.

Geplättete Grüße!

PS: Namensvorschläge sind willkommen!!

Tag 62 – 07.01.2016 Plataria und Sivota – Ein Ausflug!

Wir haben die Schnauze voll vom Wetter hier, es stürmt seit einer Woche nun dermaßen, dass die Winde den Bus wackeln lassen, das Meer riesige Wellen wirft und der Regen schon Seen neben der Straße gebildet hat.
Es kommt uns vor als würden wir nur unsere Zeit absitzen…

Gestern ging auch mal wieder der Strom aus. Wir haben den Laptop mittlerweile schon immer per Notstromaggregat versorgt (ein Riesendankeschön an dieser Stelle an die Traudl-Oma!) und den Kühlschrank ausgelassen. Aber nach 7 Tagen ist trotzdem mal Schluss mit Saft.

Also machen wir heute einen Ausflug, damit wir wenigstens vom Auto aus etwas anderes sehen und gleichzeitig die Batterie wieder etwas geladen wird. Benzin für den Generator kaufen wir auch gleich noch! Soweit der Plan, als wir aufwachen, strahlt die Sonne wie zum Hohn auf unseren Platz. Umso besser, so lässt sich der Bus leichter fahrfertig räumen und gleichzeitig haben wir dann auch noch schönes Wetter bei unserem Ausflug!
Es geht die Küstenstraße entlang, erste Abfahrt Plataria.

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Nett hier, allerdings seeeeeeeehr windig, um nicht zu sagen stürmisch! Wir parken den Bus im Zentrum und spazieren durch´s Örtchen. Die Sonne versteckt sich nun schon immer mehr hinter einzelnen Wölkchen, wir sind gespannt wielange sie noch bleibt!

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Nach Plataria geht es weiter nach Sivota. Auch dieses Dörfchen ist ein sehr touristisches, allerdings haben auch hier alle Läden geschlossen! Hier waren wir vor 3 Jahren mit dem Motorrad im Sommer, da war hier die Hölle los! Lange spazieren wir hier nicht, da eine riesige Regenwolke auftaucht und es auch bald anfängt runterzuschütten, als würde die Welt untergehen.
Ein bisschen was sehen wir bis dahin jedoch doch noch vom Ort:

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So sind wir gegen 15.00 Uhr wieder im Bus und auf dem Rückweg nach Hause (zu unserem bekannten Stellplatz nach Igoumenitsa)!
Hier werden wir wohl noch 2-3 Wochen ausharren, in der Hoffnung, das das Wetter besser wird!

Hier lacht am Abend nochmal kurz die Sonne hinter einer Wolke hervor, bevor sie hinterm Horizont verschwindet!

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